Ich bin ja wohl doch nicht so der junge Gott, der mühelos von Nord nach Süd wandelt. Die Zipperlein konzentrieren sich auf den rechten Oberschenkel, der am Anfang selten aber nun öfter mal brennend nach einer Pause verlangt. Diese Taubheitsgefühle und Missempfindungen legen nahe, dass ein Nerv eingeklemmt sein könnte. Allerdings bessern Pausen sehr zuverlässig.
Rike ermutigte mich, einen besser passenden Rucksack zu kaufen. Ich fragte im Soltauer Sportausstattungsladen nach einem Experten für Rucksäcke. Der schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als ich ihn fragte, was er von meinem Rucksack hielte: „Viel zu klein!“ Jetzt habe ich einen extra langen mit vernünftigen Hüftflossen, ich bin fasziniert, was das in puncto Tragekomfort für einen Unterschied macht. Und ich bin zuversichtlich, dass die Beschwerden weiter nachlassen werden. Ich finde, es ging heute schon besser.
Der Weg nach Fallingbostel war heute praktisch der Freudenthal-Weg, der hier dem Verlauf der Böhme folgt. Außer der Nähe zur parallel verlaufenden A7 gab es nichts Besonderes zu sehen (und zu hören). In Dorfmark konnte ich in der Eisdiele meinen Durst stillen. Außer mir waren Omas mit Enkelkindern Gäste.
Für norddeutsche Verhältnisse wird das Gelände ab Dorfmark richtig hügelig, was sich auch in eindrucksvollen Steilufern zeigt.
In Fallingbostel habe ich bei diesem Gedenkstein oben am Steilufer den Namen Freudenthal-Wanderweg verstanden:
Es war gar nicht so einfach, eine Bleibe für die nächste Nacht in Hodenhagen zu organisieren. Erst als das vollbracht war, konnte ich an Essen denken. Nach diesem üppigen Antipasti-Teller beim Italiener war für den Hauptgang allerdings nicht mehr viel Platz im Bauch…