Von der Entfernung her wurde heute Hannover von Nord nach Süd durchquert, nur eben weiter westlich. Dabei war es durch Garbsen und Seelze zunächst eher städtisch geprägt, mit einer kleinen Unterbrechung beim Wasserkreuz Leine/Mittellandkanal. Während ich für den jungen Fuchs zu langsam mit der Kamera war, der von einem Sportplatz kommend sich in ein Maisfeld verdrückte, habe ich beim Wasserkreuz sogar ein Schiffchen auf dem Kanal erwischt:
Seelze habe ich überschätzt. Bei einer netten Eisdiele dachte ich: „cool, in der Innenstadt gehe ich rein!“ Das war dann aber schon die Innenstadt gewesen. Blöd, wenn man dann feststellt, dass man vergessen hat, morgens die Wasserflasche zu füllen! Nach Seelze ging es kilometerweit gerade aus auf den Benther Berg zu. Mit dem ersten Hügel mit der Harenberger Mühle war das Flachland endgültig überwunden.
Am Fuße des Benther Bergs endlich gab es in einer Wirtschaft ordentlich was zu trinken und zur Belohnung einen Eiskaffee. Kurz zuvor entstand der Rückblick in die Tiefebene:
Dann kam der kurze heftige Aufstieg auf den Berg. Komoot hatte mir eine Abenteuerstrecke für Radfahrende ausgesucht. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass das Ziel oben ist, hätte ich es nicht gefunden. Bergab ging es konventioneller auf dem Kansteinweg – Rike ist der ein Begriff. Insgesamt hat diese erste Bergwertung kaum eine halbe Stunde in Anspruch genommen, aber ich fand immer noch eindrucksvollere Rückblicke auf den ersten Berg:
Bei viel Sonnenschein (Knicks und Redder sind hier nicht so häufig) kam ich dann nach Gehrden. Um 15:15 war heute nicht erst die 2. große Pause, sondern das Ziel „Hotel Stadt Gehrden“ erreicht. Ich fand einen Umschlag mit Schlüsselkarte vor, so dass ich mich gleich erfrischen und stadtfein machen konnte.
In der italienischen Eisdiele gab es ein Affogato, die ultimative Steigerung eines Eiskaffees und die unvermeidliche Apfelschorle. Ich habe die Zeit damit verbracht, Euch eine kleine Erläuterung vom Sinn der Reise und des Blogs zu erstellen.
Übrigens, die Innenstadt von Gehrden ist übersichtlich eine vielleicht 200 m lange Straße von Nord nach Süd, teils Fußgängerzone, teils verkehrsberuhigt, in der Mitte Kirche und Eisdiele. Am Südende, beim ehemaligen Dammtor, hatte ich eine Spanier gesehen; da wollte ich gerne essen, aber der Dussel hat am Sonntag abends geschlossen. So bin ich beim Italiener am Nordende, beim ehemaligen Steintor, gelandet, habe im lauen Sommerabend eine heiße Brühe mit Ravioli und dann Spagetti mit Oliven, Kapern und Sardellen gegessen. Dazu gab es viel Wasser und ein Glas Pino grigio.
Ein kleiner Junge (wohl etwas älter als Ella) hat es genossen zu laufen, allerdings an beiden Händen von der gebückt hinterher gehenden Mutter gehalten… Anna, freu Dich drauf!
Einen Schönheitswettbewerb würde Gehrden nicht gewinnen, aber es gibt verschiedene alte Häuschen, z.B. diese:
Als Entschädigung für den entgangenen Fuchs habe ich mir ein Bild mit den Wildschweinen in der Innenstadt nicht entgehen lassen:
Eigentlich ist nach meiner Definition eine Commerzbank eine gute Bank, ich wollte da Geld holen. Aber „wegen einer Automatensprengung ist die Filiale derzeit geschlossen“.