14. Tag Gehrden – Bad Münder

Das Wetter hat sich dramatisch geändert; gestern spät abends donnerte es. Heute morgen zeigte das großen Thermometer draußen vor dem Hotel 17 Grad an, aber das hatte schon gestern übertrieben. Es war jedenfalls ein starker kühler Wind – und es war trocken, also ganz gute Bedingungen für den Gipfelsturm: es ging heute über den Deister.

Um Punkt 8:30 verließ ich das Hotel (die Reinmachefrau musste mich noch an die Wanderstöcke erinnern). Nach Verlassen der Stadt gab es ein kleines Aufwärmprogramm mit dem Suerser Berg. Als ich auf der anderen Seite aus dem Wald kam, lagen Degersen und Wennigsen vor meinen Augen und dahinter ER, der Deister:

Blick vom Suerser Berg auf den Deister

Wennigsen habe ich entlang des Mühlengrabens zum Kloster verlassen. Beim Kloster war es schön, aber ich habe kein Fotomotiv gesucht. Entlang des Mühlgrabens gab es früher mindestens 3 Mühlen, die Überreste der dritten habe ich dokumentiert:

ehemalige Mühle, jetzt Heimatmuseum am Mühlgraben in Wennigsen

Schließlich trat ich in den Wald des Deister und habe nach über 1,5 Stunden eine Rast gemacht und für morgen Abend ein Zimmer im Naturfreundehaus in Lauenstein reserviert. Danach ging es eine ganze Weile harmlos weiter, dann stieg der Forstweg ernsthaft an und gegen Ende ging es die „Alte Rodelbahn“ hoch. Kurz nach der höchsten Stelle traf ich auf den Kammweg, der Aufstieg von ca. 60 auf ca. 400 m war vollbracht – und das sogar wie erhofft ohne Regen!

Den Kammweg haben Rike und ich gut in Erinnerung, weil wir Flachlandtiroler überrascht waren, in einem März 15 cm tiefen Schnee vorzufinden – bei schneidendem Ostwind.

Abwärts ging es wieder auf einem Stückchen E1 mit einer zünftigen Raststätte, die erhoffte Hütte als Windschutz gabe es nicht. Das Foto dokumentiert auch den „E1“:

Rastplatz am E1 auf dem Deister

Kaum war das Foto gemacht, begann es zu regnen. Bergab war der Regenschutz auch gegen die Kälte des Windes nützlich. Ein junges Reh, das ich aufscheuchte, war nicht besonders panisch, aber längst verschwunden, als ich bereit zum Fotografieren war.

Es gab bergab auch schöne Strecken, teilweise mit Hindernissen, insbesondere für nackige Beine

Insgesamt zog sich der Abstieg bei dem mistigen Wetter ganz schön in die Länge. Aber endlich tat sich der Wald auf und Bad Münder und dahinter der Süntel waren zu sehen:

Bad Münder vor dem Süntel

Was ich allerdings zu schätzen lerne, ist überraschenderweise ein Fön: damit kann man perfekt Strümpfe trocknen!

Danach ging es schnurgerade runter in den Ort bis zum Hotel. Das fühlt sich allerdings irgendwie sterbend an. Ich habe noch einen weiteren Gast gesehen. Als Themenhotel sind anscheinend alle Zimmer unterschiedlich gestaltet, meins im thailändischen Stil. Ich brauche das nicht, aber es stört auch nicht weiter…

Blick aus meinem Bett an die Zimmerdecke

Der große Vorteil dieser Unterkunft ist, dass es ein Restaurant gibt. D.h. ich konnte etwas essen ohne nochmal los zu müssen. Das empfand ich heute als sehr angenehm. Die Essensauswahl ließ mein Herz allerdings nicht höher schlagen. Ich habe mich für ein mit Tomaten und Käse gefülltes Omelett und einen Salat entschieden. Zum Nachtisch habe ich einen Stachelbeer-Marzipan-Kuchenstück gegessen: keine blöde Kombination.

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